Alle Gedichte von Karl Marx

Trennungsabend IV (an Jenny)

Ich gab Dir schwellende Blüthen, Wie neid’ ich ihr süsses Loos, Daß sie am Busen erglüthen, So seelig lebegroß. Sie dürfen wiederstrahlen Der Göttin vollen Schein, Und in ihren Farben mahlen Sich Seele und Auge Dein. Sie dürfen bei Dir sterben, Dir Zauberbalsam wehn, 0! dürft’ ich so seelig verderben, In Deinen Armen vergehn! Doch […]

Buch der Liebe (1. Teil) | | 1818


Trennungsabend V (an Jenny)

Es schlugen Zwölf die Glocken, Da hielt ich Dich bebend warm Und wühlt’ in den braunen Locken Und preßt’ Dich in meinen Arm. An jener heil’gen Stelle, Da tanzte Geisterschaar, Sie glühte sonnenhelle, So düster die Nacht auch war. Du wandtest zu mir die Augen, Die Liebe großgenährt, Ich durfte da Wollust saugen, Ich sah […]

Buch der Liebe (1. Teil) | | 1818


Trennungsabend VI (an Jenny)

Und nichtig war nicht mein Sinnen Das nach ihm aufgestrebt Das Höchste wollt’ ich gewinnen Es schaun, wie es glüht und lebt Ich sucht’s im Land der Ideen, In fernen Phantasien, In warmer Lüfte Wehen, In gold’ner Sterne Ziehn. Doch nimmer konnten sie stillen Der Seele heiß Begehr, Wo warme Pulse nicht quillen, Da herrscht […]

Buch der Liebe (1. Teil) | | 1818


Über´m Berge, sagt er, steht der Mond

Ueber’m Berge, sagt er, steht der Mond, sagt er, Und zur Hütten, sagt er, schaut er h’nein. In der Hütten, sagt er, sizt ä Madel, sagt er, Möcht’ so gerne, sagt er, bei ihr sein. Hätt’ ä Dirnd’1, sagt er, wie ä Lilie, sagt er, Hab’ das Dirnd’1, sagt er, treu geliebt, Und das Dirnd’1, […]

Hochländische Lieder | 1839


Umwandelung

Mein Auge schaut so irre, Die Wange ist so bleich Der Kopf ist mir so wirre, Ein wunderliches Reich Ich wollt’ in kühnem Wagen Hinsegeln keck in’s Meer, Wo tausend Felsen ragen, Und Fluthen, hohl und leer Ich hielt mich am Gedanken, An seinem Flügelpaar, Und mocht mich Sturm umranken, Ich trozte der Gefahr Ich […]

Buch der Lieder (2. Teil) | | 1836


Unendliche Liebe

Schotzle! wos hor’ (hab’) ich dir Laeds gethan, Daß Du dai Pirschte ni schaoest ö? (an) Daß Du Dain Aigerlain ounder dich schleiist, Daß du zu mir kac Liv meh treiäst? Schau mir wunder mai Ogesicht Schau, wie mich de I.iv hol zugericht? Schmeckt mir ju wader Spaise, noch Trank I bin ju vir (vor) […]

Volkslieder | | 1839


Vom Wald bin i führa

Vom Wald bin i führa, wo’s stockfinster is, Und i lieb di von Herzen, das glaub mi gewiß. Da lacht er, da lacht er, der schelmische Dieb, Als wenn er nit g’wußt hätt’, daß ‘n gar so lang lieb Gieb ma’s aussa, was d’ma gestohlen hast, gieb ma’s auß mein Herz! Na behalt’s nur, na […]

Tiroler Lieder | 1839


Vorerinnerung an Jenny.

Jenny! gieb mir Flammenzeichen, Und des Himmels Melodien, So nur kann Dich Sang erreichen, Was ich sing’, ist nichtig Mühn.

Buch der Lieder | | 1836


Vorwurf

Durch meiner Lieder Reihen Schwebst Du harmonisch hin Nicht brauch’ ich sie zu weihen, Von der sie zu mir ziehn. Wie Sehnen und wie Bangen Treibt’s mich in Bild und Wort Zu tragen mein Verlangen An fernen Himmelsort Und Du, die mir bereitet, Das rastlos süsse Wehn, Die’s tief in’s Herz geleitet, Willst Trost mir […]

Buch der Lieder (2. Teil) | | 1836


Was seufzt die Brust, was glüht der Blick
Sehnsucht (Romanze)

„Was seufzt die Brust, was glüht der Blick, Was brennen all’ die Venen, Als drückt’ dich Nacht, als peitscht’ Geschick, Hinab in Sturm Dein Sehnen?” „Zeig’ mir das Aug’, wie Glockenklang, Gefaßt in Regenbogen, Wo’s strömt wie Gluth, wo perlt Gesang, Wo Stern’ herüberwogen!” „Mir träumt’ davon, mir träumt’ so schwer, Kannst nimmer wohl es […]

An den Vater | 1836


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