Fünfzehn Pfennige

Das Mägdlein will ein Freier hab’n, Und sollt sie’n aus der Erde grab’n, Für funfzehn Pfennige. Sie grub wohl ein, sie grub wohl aus, Und grub nur einen Schreiber heraus Für funfzehn Pfennige Der Schreiber hatt‘ des Geldes zu viel Er kauft dem Mädchen, was sie will Für funfzehn Pfennige Er kauft ihr einen breiten … Weiterlesen …

Schiller meint er sei leidlich gewesen

Schiller, meint er, sei leidlich gewesen Hätt‘ er nur mehr in der Bibel gelesen Seine Glocke sei gar ein trefflich Gedicht Enthielt es nur noch die Auferstehungsgeschicht Und wie auf einem Eselein Christus zog in die Stadt hinein Auch sollt‘ er dem Wallnstein hinzu noch fügen Von Davids Sieg und Philisterzügen Göthe sei für Frauen … Weiterlesen …

In seinem Sessel, behaglich dumm

In seinem Sessel, behaglich dumm, Sizt schweigend das deutsche Publikum. Braust der Sturm herüber, hinüber, Wölkt sich der Himmel düster und trüber, Zischen die Blitze schlängelnd hin, Das rührt es nicht in seinem Sinn. Doch wenn sich die Sonne hervorbeweget, Die Lüfte säuseln, der Sturm sich leget, Dann hebt’s sich und macht ein Geschrei, Und … Weiterlesen …

Weltgericht

Ach! vor jenem Totenleben Vor der Heil’gen Preißgesang Muß mein Haar sich sträubend beben Ist mir in der Seele bang Denn, wenn alles abgeschnitten Aufgehört der Kräfte Spiel und versunken, was wir litten und erreicht das letzte Ziel Soll’n wir Gott, den ew’gen loben, Hallelujah ewig schrein, Haben nie genug erhoben, Kennen nicht mehr Lust … Weiterlesen …

Wunsch

Du sprichst mit vielen Lauten Und Worte strömen hin Die selber sich verzehren Die rasch von dannen fliehn O! samm’le sie und schreibe Auf wenig Pergament, Und schick‘ sie mir hinüber Der sehnend danach brennt Ich will an’s Herz sie drücken, Sie halten liebewarm, Mein Zimmer damit schmücken das sonst so todt, so arm. Sie … Weiterlesen …

Vorwurf

Durch meiner Lieder Reihen Schwebst Du harmonisch hin Nicht brauch‘ ich sie zu weihen, Von der sie zu mir ziehn. Wie Sehnen und wie Bangen Treibt’s mich in Bild und Wort Zu tragen mein Verlangen An fernen Himmelsort Und Du, die mir bereitet, Das rastlos süsse Wehn, Die’s tief in’s Herz geleitet, Willst Trost mir … Weiterlesen …

An Jenny (Sonette)

Jenny! Ist das hohe Gut mein eigen, Süsses Seelenwesen, liebst Du mich? Ha! Dein Geisterbusen hebet sich, Und die zarten Purpurlippen schweigen! Sollte sich der Himmel niederneigen, Der schon längst aus meiner Seele wich, Weggescheucht von Geistern fürchterlich; Und in Dir sein schönstes Kleinod reichen? Fieberisch verwirrte Traumgestalten, In der Nächte Dunkel eingehüllt, Wußten sich … Weiterlesen …

Das Gift

Honig prangt an Deinen Händen Und ich küßt‘ ihn rasch hinweg Mir die Seele zu entwenden Waren viel Dämonen reg Ach! das süsse Gift drang weiter, In die volle Brust zu ziehn Und das Auge sonst so heiter, Mußte Schwermuth nun umfliehn Hast Du mir das Gift gegeben, Süsse, holde Zauberin, So nimm ganz mir … Weiterlesen …

Die Zerrissene

Und Jahre zogen herüber, Die Wangen fielen ein, sie wurde still und trüber, Sank mehr in sich hinein Vergebens sucht sie zu kämpfen, Zu stillen den tiefen Schmerz, die Riesengewalten zu dämpfen, Es springt das volle Herz Sie lag einst wieder versunken Im Bette ohne Rast, Schien schon im Nichts ertrunken, Vom Schlage tief erfaßt. … Weiterlesen …

Gnomenlied

Wir pochen, wir hämmern, Im Morgen und Dämmern, Mit Kunst und Macht; Und ziehen geschäftig, Betriebsam und kräftig Die Werke der Nacht. Ihr Elfen mögt prangen Mit Wind und Verlangen, Ihr kennt nicht das Land, Das tiefverschlossen Glanzübergossen Vor allem stand Hier schwellen die Räume Wie schimmernde Träume, Von Edelgestein; Hier lodert’s von Blitzen, Die … Weiterlesen …