Alle Gedichte von Karl Marx

‘s Blümeli (Schweizerisch.)

I hab’ ein artiges Blümeli g’seh, A Blümeli roth und wieß, Selb’s Blümeli seh i nimma meh, Und das thut mir im Herzen so weh! „0 Blümeli mi, o Blümeli mi! I möcht’ gern bi der si!” 0 laßt mi bi mei Blümeli si, I schänd’ es wahrli nit Es tröpfelt wohl a Thräneli dri, […]

Hochländische Lieder | 1839


Abendstunde

Die Lampe brennt so stille, Und wirft mir milden Schein Sie scheint mit mir zu klagen, Als kennt’ sie meine Pein Sie sieht mich stets so einsam, In meine Brust versenkt Wenn tiefe Geistgestalten Die Phantasie erdenkt Sie scheinet selbst zu ahnen, Daß ihr armflackernd Licht Vor einer Gluth versinket, Die aus dem Busen bricht. […]

Buch der Lieder (2. Teil) | 1836


Abschied (Hochländisch)

Auf’m Berg steht ä Schloß Und da wohnt eine Maid Und ‘n Bub’ aus der Ferne Hat ums Madel gefreit Und sie war ihm gewogen, Und der Bub’ mußte fort, Und da gab er beim Abschied Noch dem Schatzerl sein Wort Werden Jahre vergehn, Und wirst nichts von mir hör’n Doch die Lieb’ in meinem […]

Volkslieder | | 1839


Alboin und Rosemunde (Romanze)

Alboin, der kühne Streiter Taumelt wild sein rasches Roß Freudig übt der stolze Reiter Sich in Bogen und Geschoß Und es folget der Vasallen Kampfgeübtes wacker Heer Und die Mauern und die Hallen Alle stehen stumm und leer Alle treibt es zu gewinnen Beute sich und Sieg und Ruhm, Und in kühnem Wagbeginnen Sammelt sich […]

Buch der Lieder | 1836


Am Berg liegt a Dorf

Am Berg liegt ä Dorf, Und im Dorf steht ä Haus Und da schaut ä lieb’s Dirnd’l Zum Guckfenster h’naus. Wenn ich’s Dirnd’I thu’ sehn, Ei da wallt mir das Blut Denn ich muß halt gestehn: bin dem Dirnd’I gar gut!# Bin ihr gut bis zum Sterben, Wenn’s Dirnd’l es nur wüßt Wollt ihr’s tausendmal […]

Hochländische Lieder | 1839


Amulet

Jahre fliehn und schwanken Endlos durch das All Neigen sich und wanken Nächtlich ew’ger Fall Ich erschau sie lächelnd von dem hohen Sitz, ob sie wonnefächelnd, nahn, ob Sturm und Blitz. Weil ich jetzt gefunden, Einen Talisman, Seine Kraft löscht Wunden, Treibt mich kühn hinan. Preisen ihn und nennen, Hauchen im Gesang, Allen Hohn entbrennen, […]

Buch der Lieder (2. Teil) | 1818


An Jenny

Kaum kann meine Leier tönen, Denn zu heftig wogt das Blut, Götter konnt’ ich jezt verhöhnen, Trinken aus Vernichtungsfluth. Dürfen sie nicht Himmel fassen, In sich ziehn der Sterne Glanz, In des Aethers Wellen prassen, Lauschen süssem Sphärentanz? Höhnend werf’ ich ihre Gaben, Ihnen in das Angesicht, Ihren Staub will ich nicht haben, Und das […]

Buch der Lieder | 1836


An Jenny

Flieht ihr leeren Luftgestalten, Und du trüber Schmerzenssang Sinkt in Fluthen, in die Kalten, Treibt im wilden Sturmesdrang. Denn Gewißheit darf ich pressen, An die trunken volle Brust! Zweifel! stürzet in Vergessen, schwing dich auf o Götterlust Seht ihr’s! flammengroß geschrieben, Hört ihr Aeolssaitenton? Sie, die Göttin darf ich lieben, Gegenliebe wird zum Lohn! Ha! […]

Buch der Lieder | | 1836


An Jenny

Es tönt, wie Glockenklang Wie ferne Himmelslieder Wie tiefer Geisterdrang Vorn Thurme sanft hernieder Ein Phönix ist erstanden Aus Gluth stieg er empor, Und glänzt durch alle Landen, In sich ein Geisterchor. Es reichen seine Schwingen Zum Himmel kühn hinan, Bis sie zusammenklingen Mit Aetherwolkenbahn. Und hehr in froher Feier, Von Himmelsgluth genährt, Ertönet jede […]

Buch der Lieder | 1836


An Jenny (Sonette)

Jenny! Ist das hohe Gut mein eigen, Süsses Seelenwesen, liebst Du mich? Ha! Dein Geisterbusen hebet sich, Und die zarten Purpurlippen schweigen! Sollte sich der Himmel niederneigen, Der schon längst aus meiner Seele wich, Weggescheucht von Geistern fürchterlich; Und in Dir sein schönstes Kleinod reichen? Fieberisch verwirrte Traumgestalten, In der Nächte Dunkel eingehüllt, Wußten sich […]

Buch der Lieder | | 1836


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