Abendstunde

Die Lampe brennt so stille, Und wirft mir milden Schein Sie scheint mit mir zu klagen, Als kennt‘ sie meine Pein Sie sieht mich stets so einsam, In meine Brust versenkt Wenn tiefe Geistgestalten Die Phantasie erdenkt Sie scheinet selbst zu ahnen, Daß ihr armflackernd Licht Vor einer Gluth versinket, Die aus dem Busen bricht. ... Weiterlesen ...

Alboin und Rosemunde (Romanze)

Alboin, der kühne Streiter Taumelt wild sein rasches Roß Freudig übt der stolze Reiter Sich in Bogen und Geschoß Und es folget der Vasallen Kampfgeübtes wacker Heer Und die Mauern und die Hallen Alle stehen stumm und leer Alle treibt es zu gewinnen Beute sich und Sieg und Ruhm, Und in kühnem Wagbeginnen Sammelt sich ... Weiterlesen ...

Amulet

Jahre fliehn und schwanken Endlos durch das All Neigen sich und wanken Nächtlich ew’ger Fall Ich erschau sie lächelnd von dem hohen Sitz, ob sie wonnefächelnd, nahn, ob Sturm und Blitz. Weil ich jetzt gefunden, Einen Talisman, Seine Kraft löscht Wunden, Treibt mich kühn hinan. Preisen ihn und nennen, Hauchen im Gesang, Allen Hohn entbrennen, ... Weiterlesen ...

An Jenny

Kaum kann meine Leier tönen, Denn zu heftig wogt das Blut, Götter konnt‘ ich jezt verhöhnen, Trinken aus Vernichtungsfluth. Dürfen sie nicht Himmel fassen, In sich ziehn der Sterne Glanz, In des Aethers Wellen prassen, Lauschen süssem Sphärentanz? Höhnend werf‘ ich ihre Gaben, Ihnen in das Angesicht, Ihren Staub will ich nicht haben, Und das ... Weiterlesen ...

An Jenny

Flieht ihr leeren Luftgestalten, Und du trüber Schmerzenssang Sinkt in Fluthen, in die Kalten, Treibt im wilden Sturmesdrang. Denn Gewißheit darf ich pressen, An die trunken volle Brust! Zweifel! stürzet in Vergessen, schwing dich auf o Götterlust Seht ihr’s! flammengroß geschrieben, Hört ihr Aeolssaitenton? Sie, die Göttin darf ich lieben, Gegenliebe wird zum Lohn! Ha! ... Weiterlesen ...

An Jenny

Es tönt, wie Glockenklang Wie ferne Himmelslieder Wie tiefer Geisterdrang Vorn Thurme sanft hernieder Ein Phönix ist erstanden Aus Gluth stieg er empor, Und glänzt durch alle Landen, In sich ein Geisterchor. Es reichen seine Schwingen Zum Himmel kühn hinan, Bis sie zusammenklingen Mit Aetherwolkenbahn. Und hehr in froher Feier, Von Himmelsgluth genährt, Ertönet jede ... Weiterlesen ...

An Jenny (Sonette)

Jenny! Ist das hohe Gut mein eigen, Süsses Seelenwesen, liebst Du mich? Ha! Dein Geisterbusen hebet sich, Und die zarten Purpurlippen schweigen! Sollte sich der Himmel niederneigen, Der schon längst aus meiner Seele wich, Weggescheucht von Geistern fürchterlich; Und in Dir sein schönstes Kleinod reichen? Fieberisch verwirrte Traumgestalten, In der Nächte Dunkel eingehüllt, Wußten sich ... Weiterlesen ...

An Jenny (Sonette)

Ich weiß, in süßem Wähnen, Dein voller Götterbusen bebt; Und kaum verbirgst Du Thränen; Und allzutiefes Sehnen Muß sich auf Schmerzen lehnen. Und jeder feinste Nerv erbebt. Und jedes warme Hauchen strebt, Bis es zum Himmel glühend schwebt Und niemand kann erfassen Die tiefdämonische Gewalt, Die Geister, die Dich fassen, Die, wie aus fernen Reichen, ... Weiterlesen ...

An Jenny. Sonette.

Worte! Lügen seid ihr, hohle Schatten, Welche sich um Leben ziehn! Soll ich wehn in euch, ihr Todten, matten, Welche Geister mich durchsprühn? Doch der Erde neid’sche Götter hatten Tief erschaut des Ird’schen Glühn, Mit dem Laute muß der Arme gatten Seines Busens heisses Sprühn. Denn wenn’s kühn und bebend aufgesprungen, In der Seele süssem ... Weiterlesen ...

An Jenny. Sonette.

Jenny! spöttelnd wirst Du wohl mich fragen, Was mein Lied sich stets: „an Jenny“ nennt, Da doch alle Pulse Dir nur schlagen, Alle meine Lieder Dir nur klagen, Alle Dich an ihrem Busen tragen, Da doch jede Sylbe dich bekennt, Jeder Ton für Dich melodisch brennt, Und kein Hauch sich von der Göttin trennt? Doch ... Weiterlesen ...