Volkslieder

-Rosegilge

Du bisch se frumm, so lieb, so gut, Wer wott’ es besser sy? (sein) I bin so glücklich, bin so froh, Wenn i Di numme (numme, nur einmahl) sih. Froh macht der Sunne lichter Schi, (Schein) Wenn er in dunkle Nacht Dort oben von dem Berg isch cho (kommen) Und hät den Tag is (uns) […]

Lieder in allemannischer Mundart | 1839


-Rothe Röslein

Rothe Roesli wotti (wollt ich) suche ‘s war just um die Winterzeit Rösli konnt’ i nirgend finde Und die Dornen wollt ich nicht Uffem Anger bin i g’stande, Und der Frühlig nebe dra, Unds blüeihten um mi Blümli, Und i wott (wollt’) mer au eis (eins) ha. (haben) Ruothe Rt1s11, dacht 1, find I, Denn […]

Lieder in allemannischer Mundart | | 1839


-Sächsisches Lied

Kein Feuer, keine Kohle kann brennen so heiß Als heimliche Liebe, von der Niemand nichts weiß Keine Rose, keine Nelke kann blühen so schön, Als wenn zwei verliebte Seelen so bei einander stehn Setze du mir einen Spiegel ins Herze hinein Damit du kannst sehn, wie treu ich es mein.

Volkslieder | 1839


-Sächsisches Lied (Nachbar´s Töffel)

Warum blickt doch so verstohlen Mich des Nachbars Töffel an? Da er mir doch unverhohlen In das Auge sehen kann? Ich muß nur die Mutter fragen Was er so verstohlen blickt, Denn wollt’ ichs ihm selber sagen Ließ es wohl recht ungeschickt! Wird mir doch so weh und bange, Blickt er freundlich nach mir hin […]

Volkslieder | | 1839


-Schnaderhüpferl

Main Herzerl ist treu ist a Schlüssel dabei Und a ainziger Bua hat den Schlüssel dazua Treu hin i, Treu bleib’ i, Treu hab’ i im Sinn, Treu bleib’ i mai’m Schatzerl in Frankfurt und Wien Je höger de Thurm, desto schöner es G´läut Je weiter mein Schatzerl, desto grösser d’ Freud. Da drüben über’m […]

Aphoristische Volksliedchen | 1839


-Sie stand auf hohem Berge (Die Nonne)

Sie stand auf hohem Berge, Sah ‘nunter in tiefes Thal, Sie sah ein Schifflein schwimmen, Mit Rittern beladen war’s. Der allerschönste Ritter, Der auf dem Schiffe saß, Der gab der Jungfer zu trinken, Aus goldnem Römerglas. Was giebst du mir zu trinken, Was giebst du mir für Wein? In’s Kloster will ich gehen, Will Gottesdienerin […]

Volkslieder | 1839


-Über´m Berge, sagt er, steht der Mond

Ueber’m Berge, sagt er, steht der Mond, sagt er, Und zur Hütten, sagt er, schaut er h’nein. In der Hütten, sagt er, sizt ä Madel, sagt er, Möcht’ so gerne, sagt er, bei ihr sein. Hätt’ ä Dirnd’1, sagt er, wie ä Lilie, sagt er, Hab’ das Dirnd’1, sagt er, treu geliebt, Und das Dirnd’1, […]

Hochländische Lieder | 1839


-Unendliche Liebe

Schotzle! wos hor’ (hab’) ich dir Laeds gethan, Daß Du dai Pirschte ni schaoest ö? (an) Daß Du Dain Aigerlain ounder dich schleiist, Daß du zu mir kac Liv meh treiäst? Schau mir wunder mai Ogesicht Schau, wie mich de I.iv hol zugericht? Schmeckt mir ju wader Spaise, noch Trank I bin ju vir (vor) […]

Volkslieder | | 1839


-Vom Wald bin i führa

Vom Wald bin i führa, wo’s stockfinster is, Und i lieb di von Herzen, das glaub mi gewiß. Da lacht er, da lacht er, der schelmische Dieb, Als wenn er nit g’wußt hätt’, daß ‘n gar so lang lieb Gieb ma’s aussa, was d’ma gestohlen hast, gieb ma’s auß mein Herz! Na behalt’s nur, na […]

Tiroler Lieder | 1839


-Wer bist du armer Mann?

Der Himmel ist mein Huth Die Erde ist mein Schuh. Das heilige Kreuz ist mein Schwerdt Wer mich sieht, hat mich lieb und werth.

Aphoristische Volksliedchen | 1839


Volkslieder aller deutschen Mundarte, spanische, griechische, lettische, lappländische, esthnische, albanesische etc. zusammengestellt aus verschiedenen Sammlungen u. s. w. für mein süsses Herzens-Jennychen.
K. H. Marx., Berlin. 1839

als Motto:

„Hab’ Deiner nie vergessen,
Hab’ Allzeit an Dich gedenkt
Du liegst mir stets am Herzen,
Herzen, Herzen,
Wie d’ Ros’ am Stiele hängt.”
(Altes Volkslied)