Geht ä Bub‘ mit seinem Stutzen
Auf den Firner in die Höh‘ —
Lebe wohl herzigs Dirnd’1,
Wenn i nimmer dich wiederseh‘
Und’s Madel auf der Matten
Sieht den Buben weggehn;
Und bleibt allweil im Gedanken
Vor der Sennehütten stehn.
Und der Bub‘ schwenkt vom Felsen
Mit dem Hut ihr noch zu —
Und ’s Madel find’t nimmer
In der Hütten keine Ruh
Der Bub sieht die Hütten
Auf der Matten noch stehn,
Klein winzig, tief unten —
Kann’s Dirnd’l nit mehr sehn
Im Thal stehn drei Buchen
Und die heil’ge Kapell;
Da kniet nun das Madel
Und benetzet die Schwell
Sie benezt wohl mit Thränen
Den Sand und den Stein.
„0 Mutter, woll in Gnaden
Um den Buben dort sein.
Denn die Jager sind droben,
Und finden sie’n dort, —
0 Mutter bewahr‘ ihn
Vor Tod und vor Mord.“
Als unten im Thale
Das Kind also fleht,
Ein Jager auf dem Firner
Vor dem Bub’n schon steht:
„Grüß di Gott, mein lieber Oberl,
Was führst du für’n Leben?
Das Büchserl und ’s Gamserl
Das mußt du mir geben!“
„Und’s Büchserl und’s Gamserl,
Das geb‘ ich dir nit;
Und geh‘ dir aus’m Wege
Keinen einzigen Schritt.“
Der Jäger schlägt an schon,
Und drückt schon den Hahn,
und der Bub‘ hat mit’m Stutzen
Deßgleichen schon gethan.
Kein Wort mehr, ’s ist gar (aus) schon,
Die Stutzen nun knalln;
Und der Bub‘ und der Jager,
Vom Felsen herab falln.
Das Madel im Thale
Weint die Augen schier roth;
Denn der Bub‘, den sie gern hat,
Der Bub‘, der ist todt.