Balladen

-Das bleiche Mädchen (Ballade)

Das Mägdlein sizt da so bleich, So still und verschlossen Die Seele, engelweich Ist trüb und verdrossen. Da lacht kein Strahl hinein, Da treiben die Wogen Da spielen Liebe und Pein, Die sich wechselnd betrogen Sie war so fromm, so mild, Dem Himmel ergeben, Der Unschuld seeliges Bild, Das Grazien weben. Da kam ein Ritter […]

Balladen | 1818


-Der Wilden Brautgesang (Ballade)

Sie tritt aus Schilf und Röhren Im lockig schwarzen Haar: „Mir soll nicht mehr gehören, Was stets mein eigen war.” „Ich lauschte hier den Wellen Dem hohen Wasserfall, Und schlürpft’ aus seinen Quellen Und bebt’ vor seinem Schall.” „Hier floh auf Fels und Stegen Vor mir das Reh, so schlank, Bis es dem Pfeil erlegen, […]

Balladen | | 1818


-Die Zerrissene

Und Jahre zogen herüber, Die Wangen fielen ein, sie wurde still und trüber, Sank mehr in sich hinein Vergebens sucht sie zu kämpfen, Zu stillen den tiefen Schmerz, die Riesengewalten zu dämpfen, Es springt das volle Herz Sie lag einst wieder versunken Im Bette ohne Rast, Schien schon im Nichts ertrunken, Vom Schlage tief erfaßt. […]

Balladen | | 1836


-Die Zerrißne (Ballade)

Sie steht im Prachtgewande Von Purpurkleid geziert In zartem Atlasbande Das sich im Busen verliert Und spielend in den Locken Ein Rosenkranz ihr ruht, Die einen gleich Schneesflocken, Die andern, wie Feuer und Blut Doch nimmer der Rose Flammen In ihrem Antlitz spielt, Sie sinket gebeugt zusammen, Wie ein Wild, das der Pfeil erzielt Sie […]

Balladen | 1818


-Freudig wogten rings die Reihen

Freudig wogten rings die Reihen, Leben schien mit Lust vermählt Und dem Glücke sich zu weihen, Hielt sich jeder auserwählt. Höher blitzt das Roth der Wangen Rascher flicht des Herzens Lauf Und ein seliges Verlangen Trägt zu Himmeln kühn hinauf Bruderkuß und Herzenseinung Schliesset alle in den Kreis Nicht mehr trennen Stand und Meinung, Liebe […]

An den Vater | Balladen | 1818