Jahr: 1836

Oulanem

OULANEM. Deutscher Reisender LUCINDO. Sein Begleiter PERTINI. Bürger einer Gebirgsstadt in Italien ALWANDER. Bürger derselben Stadt. BEATRICE. Seine Pflegtochter WIERIN PORTO. Ein Mönch Die Scene spielt in und vor dem Hause Pertini’s, Alwander’s und auf dem Gebirge. ERSTER AKT. Eine Gebirgsstadt. ERSTE SCENE. Strasse. OULANEM, LUCINDO, PERTINI vor seinem Hause. PERTINI. Ihr Herrn, die ganze […]

Oulanem | 1836


Schiller meint er sei leidlich gewesen
Pustkuchen. (falschen Wanderjahren)

Schiller, meint er, sei leidlich gewesen Hätt’ er nur mehr in der Bibel gelesen Seine Glocke sei gar ein trefflich Gedicht Enthielt es nur noch die Auferstehungsgeschicht Und wie auf einem Eselein Christus zog in die Stadt hinein Auch sollt’ er dem Wallnstein hinzu noch fügen Von Davids Sieg und Philisterzügen Göthe sei für Frauen […]

An den Vater | | 1836


Auf einen gewissen Kahlkopf

Wie gleich dem Glanzgebornen Blitze, Enlspriiht aus fernem Wolkensitze, Pallas Athene, hehr im Siegesdrang, Aus Zeus´ Gedankenvollem Haupte sprang So ist sie ihm, von Lust durchdrungen, An seinen Kopf hinangesprungen, Und hat er’s in der Tiefe nicht ersiegt So weiß er sicher, daß es auf ihm liegt

An den Vater | 1836


Hatten die Deutschen sich einmal aufgemacht

Hatten die Deutschen sich einmal aufgemacht Es gar bis zum Völkersiege gebracht Und als das nun vorübergewesen Da konnt man an allen Ecken lesen „Es seien gar wunderbar Dinge geschehn, Man werde bald auf drei Beinen gehn.” Das thät nun alle gewaltig grämen, Begannen sich vor sich selber zu schämen, „Sei doch zu vieles auf […]

An den Vater | | 1836


Weil ich das Höchste entdeckt
Hegel (Epigramme)

Weil ich das Höchste entdeckt und die Tiefe sinnend gefunden, Bin ich grob, wie ein Gott, hüll’ mich in Dunkel, wie er. Lange forscht’ ich und trieb auf dem wogenden Meer der Gedanken, Und da fand ich das Wort, halt’ am Gefundenen fest. Worte lehr’ ich, gemischt in dämonisch verwirrtem Getriebe, Jeder denke sich dann, […]

An den Vater | | 1836


In seinem Sessel, behaglich dumm
Epigrame

In seinem Sessel, behaglich dumm, Sizt schweigend das deutsche Publikum. Braust der Sturm herüber, hinüber, Wölkt sich der Himmel düster und trüber, Zischen die Blitze schlängelnd hin, Das rührt es nicht in seinem Sinn. Doch wenn sich die Sonne hervorbeweget, Die Lüfte säuseln, der Sturm sich leget, Dann hebt’s sich und macht ein Geschrei, Und […]

An den Vater | | 1836


Weltgericht
Ach vor jenem Totenleben

Ach! vor jenem Totenleben Vor der Heil’gen Preißgesang Muß mein Haar sich sträubend beben Ist mir in der Seele bang Denn, wenn alles abgeschnitten Aufgehört der Kräfte Spiel und versunken, was wir litten und erreicht das letzte Ziel Soll’n wir Gott, den ew’gen loben, Hallelujah ewig schrein, Haben nie genug erhoben, Kennen nicht mehr Lust […]

An den Vater | | 1836


Hat ein Gott mir alles hingerissen
Des Verzweiflenden Gebet.

“Hat ein Gott mir alles hingerissen Fortgewälzt in Schicksalsfluch und Joch Seine Welten — alles — alles missen! Eines blieb, die Rache blieb mir doch” „An mir selber will ich stolz mich rächen, An dem Wesen, das da oben thront, Meine Kraft sei Flickwerk nur von Schwächen, Und mein Gutes selbst sei unbelohnt!” „Einen Thron […]

An den Vater | | 1836


Bricht dein strahlendes Auge
Erwachen

Bricht dein strahlendes Auge Entzückt und bebend Wie wallender Saitenton Der gebannt an der Lyra Sinnend geschlummert Empor durch den Schleier Urheiliger Nacht, Dann blitzen von oben Ewige Sterne Liebend hinein Du versinkest bebend Es klopft Dein Busen Du schaust unendliche Ewige Welten, üher Dir, unter Dir, unerfaßbar, unendbar Schwebend im Reihentanz Rastloser Ewigkeit Und […]

An den Vater | 1836


Männlein im Sonnenschein
Blumenkönig (Phantastische Ballade)

„Männlein im Sonnenschein Willst Blumen, Blumenkönig sein? Hast gar einen hohen Muth, Färb’ uns mit rosrothem Blut!” „Blümchen hell und Blümchen bleich Habt getrunken mein Blut, habt getrunken Nun gebt, nun gebt mir mein Königreich Laßt in den Kelch, in den Kelch mich tunken!” „Männlein, dein Blut war gar schön, Laß uns tief Herzlein jezt […]

An den Vater | 1836