Der Lampe Licht

Als ich müd‘ und hingesunken
Auf das Lager schlummernd fiel
Tief in Ahnungsgluth ertrunken
In dem Herzen krankes Spiel

Lispelt leise noch die Lippe
Meiner kleinen Lampe zu:
„Schaust ja, wie ein Geistgerippe,
Bring‘ die arme Seel‘ zur Ruh!“

Und mit einem leisen Hauche,
Löscht‘ ich schnell die Flamme aus,
Sie entstieg in dünnem Rauche,
In der Nächte dunkles Haus.

Ach! da neidet ich ihr Leben,
Leuchtend war sie ausgeglüht,
Leben hat ihr Tod gegeben,
War in Traumes Reich versprüht.

Wolltest Du mit leisem Wehen
Löschen meiner Seele Brand,
Dürft‘ ich dann hinübergehen
In der Träume heilig Land!

Nicht, wo Dunkel sich ergiessen,
Nein, wo Deine Sonne strahlt,
Deine Himmel, zarte Riesen,
Spiegelnd voll Dein Auge mahlt.

Ach! da wollt‘ ich ewig träumen,
Und Du selber wärst der Traum,
Perlen sollten mich umsäumen,
Eingefaßt im Himmelsraum.

Voller würd‘ mein Busen klingen,
Hehrer stürmt‘ mein Herz hinan,
Und im Kämpfen und im Ringen
Wär‘ das Schönste bald gethan.