Was seufzt die Brust, was glüht der Blick

„Was seufzt die Brust, was glüht der Blick,
Was brennen all‘ die Venen,
Als drückt‘ dich Nacht, als peitscht‘ Geschick,
Hinab in Sturm Dein Sehnen?“

„Zeig‘ mir das Aug‘, wie Glockenklang,
Gefaßt in Regenbogen,
Wo’s strömt wie Gluth, wo perlt Gesang,
Wo Stern‘ herüberwogen!“

„Mir träumt‘ davon, mir träumt‘ so schwer,
Kannst nimmer wohl es deuten,
Mein Kopf ist hohl, mein Herz ist leer,
Will mir ein Grab bereiten!“

„Was träumst du her, was träumst du hin,
Was zieht’s nach fernen Landen?
Hier braust die Fluth, hier wogt Gewinn,
Hier glüht’s in Liebesbanden.“

„Hier wogt es nicht, hier glüht es nicht,
Schon seh‘ ich’s fernher blinken,
Mich brennt die Lust, mich blendet Licht,
Muß schier heruntersinken.“

Hoch blickt‘ er, bis das Aug‘ ersprüht,
Da zucken alle Glieder,
Die Sehnen schwelle, das Herz erglüht,
Entgeistert sinkt er nieder.