Alle Gedichte von Karl Marx

Sächsisches Lied (Nachbar´s Töffel)

Warum blickt doch so verstohlen Mich des Nachbars Töffel an? Da er mir doch unverhohlen In das Auge sehen kann? Ich muß nur die Mutter fragen Was er so verstohlen blickt, Denn wollt’ ichs ihm selber sagen Ließ es wohl recht ungeschickt! Wird mir doch so weh und bange, Blickt er freundlich nach mir hin […]

Volkslieder | | 1839


Sängerliebe (An Jenny)

Ewig muß der Sänger lieben, Ewig glühend, ewig fest, Bis die Fluth ihn weggetrieben, Bis der Odem ihn verläßt Was er einmal festumschlungen, In des Herzens tiefem Ort, Was die Seele ihm durchdrungen, Ewig brennt’s im Geiste fort. Und er sucht’s in allen Räumen, Prägt’s in allen Formen aus, Sucht’s in tiefen Ahnungsträumen, Sucht’s im […]

Buch der Liebe (1. Teil) | | 1818


Schiller meint er sei leidlich gewesen
Pustkuchen. (falschen Wanderjahren)

Schiller, meint er, sei leidlich gewesen Hätt’ er nur mehr in der Bibel gelesen Seine Glocke sei gar ein trefflich Gedicht Enthielt es nur noch die Auferstehungsgeschicht Und wie auf einem Eselein Christus zog in die Stadt hinein Auch sollt’ er dem Wallnstein hinzu noch fügen Von Davids Sieg und Philisterzügen Göthe sei für Frauen […]

An den Vater | | 1836


Schlußsonnette I (An Jenny)

So nimm sie hin, die Lieder alle Die Liebe Dir zu Füssen legt, Wo frei in vollem Lyraschalle Der Seele Gluth sich hinbewegt 0! wenn von ihrem Widerhalle Dein Busen sehnend aufgeregt Dein Puls in rasch’rem Lauf und Falle An’s hehre Herz gewaltig schlägt Dann tönt’s zu mir aus jenen Weiten, Wo leicht Dich trägt […]

Buch der Liebe (1. Teil) | 1818


Schlußsonnette II (an Jenny)

Mir kann kein Erdenruhm gewähren Der weit durch Land und Menschen dringt Den frohbesieget alle nähren Wenn’s bebend weiter durch sie kling, Was Deine Blicke, wenn sie sich verklären Dein Herz, wenn’s warm die Gluth umschlingt Was nur zwei tiefbewegte Zähren Die mein Gesang dem Aug’ entringt Und gern verhaucht’ ich alle Geister Dahin im […]

Buch der Liebe (1. Teil) | 1818


Schlußsonnette III (an Jenny)

Ach! diese Blätter dürfen fliegen, Sie dürfen Dir sich bebend nahn, Und meine Geister unterliegen, Vor Trennungsschmerz und Wahn. Und meine Phantasien wiegen Vergebens sich auf kühner Bahn, Ich darf das Höchste nicht ersiegen, Bald ist das Schmerzlichste gethan. Und wenn ich aus der Ferne kehre, Verlangend zu dem theuren Sitz, Umfaßt ein Gatte Dich, […]

Buch der Liebe (1. Teil) | 1818


Schlußsonnette IV (an Jenny)

Verzeih’, wenn kühn Dir zu bekennen Die Seelengluth Dir zu gestehn, Des Sängers Lippen heiß entbrennen Die Flammenleiden weiterwehn. Kann ich mich von mir selber trennen, Und trostlos stumm in mir vergehn? Soll ich mich höhnend Sänger nennen, Nicht lieben Dich, die ich gesehn! So hoch ist zwar der Seele Wähnen, Du stehst so herrlich […]

Buch der Liebe (1. Teil) | | 1818


Schnaderhüpferl

Main Herzerl ist treu ist a Schlüssel dabei Und a ainziger Bua hat den Schlüssel dazua Treu hin i, Treu bleib’ i, Treu hab’ i im Sinn, Treu bleib’ i mai’m Schatzerl in Frankfurt und Wien Je höger de Thurm, desto schöner es G´läut Je weiter mein Schatzerl, desto grösser d’ Freud. Da drüben über’m […]

Aphoristische Volksliedchen | 1839


Schöpferähnlich strömten Flammen
Dichtung - Widmung an den Vater

Schöpferähnlich strömten Flammen mir aus Deiner Brust, Hochweit schlugen sie zusammen, Und ich nährt’ sie in der Brust. Strahlend stand Dein Bild, wie Aeolsklingen, Deckt die Gluthen sanft mit Liebesschwingen. Rauschen hört’ ich’s, sah es blinken, Ferne Himmel zogen hin, Tauchten auf, hinabzusinken, Sanken, höher aufzufliehn. Als der inn’re Kampf sich nun geschlichtet, Blickt’ ich […]

An den Vater | 1836


Seelenmusik (An Jenny)

Manchmal hör’s ich in der Seele klingen Wie in Zauberwort und Spiel, Möcht’ die heissen Töne gern umschlingen Und ich bat sie oft und viel: „Wollt ihr Holden nicht bei mir verweilen Hört ihr nicht in meine Brust? Warum denn so stürmisch von mir eilen, Gönnt mir doch die süsse Lust!” „Seht! aus euch will […]

Buch der Lieder | | 1836


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