Schlußsonnette II (an Jenny)

Mir kann kein Erdenruhm gewähren Der weit durch Land und Menschen dringt Den frohbesieget alle nähren Wenn’s bebend weiter durch sie kling, Was Deine Blicke, wenn sie sich verklären Dein Herz, wenn’s warm die Gluth umschlingt Was nur zwei tiefbewegte Zähren Die mein Gesang dem Aug‘ entringt Und gern verhaucht‘ ich alle Geister Dahin im ... Weiterlesen ...

Schlußsonnette III (an Jenny)

Ach! diese Blätter dürfen fliegen, Sie dürfen Dir sich bebend nahn, Und meine Geister unterliegen, Vor Trennungsschmerz und Wahn. Und meine Phantasien wiegen Vergebens sich auf kühner Bahn, Ich darf das Höchste nicht ersiegen, Bald ist das Schmerzlichste gethan. Und wenn ich aus der Ferne kehre, Verlangend zu dem theuren Sitz, Umfaßt ein Gatte Dich, ... Weiterlesen ...

Schlußsonnette IV (an Jenny)

Verzeih‘, wenn kühn Dir zu bekennen Die Seelengluth Dir zu gestehn, Des Sängers Lippen heiß entbrennen Die Flammenleiden weiterwehn. Kann ich mich von mir selber trennen, Und trostlos stumm in mir vergehn? Soll ich mich höhnend Sänger nennen, Nicht lieben Dich, die ich gesehn! So hoch ist zwar der Seele Wähnen, Du stehst so herrlich ... Weiterlesen ...

Schöpferähnlich strömten Flammen

Schöpferähnlich strömten Flammen mir aus Deiner Brust, Hochweit schlugen sie zusammen, Und ich nährt‘ sie in der Brust. Strahlend stand Dein Bild, wie Aeolsklingen, Deckt die Gluthen sanft mit Liebesschwingen. Rauschen hört‘ ich’s, sah es blinken, Ferne Himmel zogen hin, Tauchten auf, hinabzusinken, Sanken, höher aufzufliehn. Als der inn’re Kampf sich nun geschlichtet, Blickt‘ ich ... Weiterlesen ...

Seelenmusik (An Jenny)

Manchmal hör’s ich in der Seele klingen Wie in Zauberwort und Spiel, Möcht‘ die heissen Töne gern umschlingen Und ich bat sie oft und viel: „Wollt ihr Holden nicht bei mir verweilen Hört ihr nicht in meine Brust? Warum denn so stürmisch von mir eilen, Gönnt mir doch die süsse Lust!“ „Seht! aus euch will ... Weiterlesen ...

Sehnsucht (An Jenny)

Einen Harfenspieler seh ich ziehen Leicht mit hoffnungsvollem Sinn Dürft‘ ich weiter, weiter mit ihm fliehen Zu dem kleinen Thale hin Wo die Felsen hoch sich kuppen In der Wolken fernen Sitz Drunter lagern dichte Nebelgruppen Um sie spielet Sturm und Blitz Führt der Wanderstab zu deinem Fenster, Stimmt‘ ich meine Leier tief, Scheuchte von ... Weiterlesen ...

Sonette an Jenny

Herrin! wolle mich nicht hassen, Muß ich Gluth gestehn, Muß ich Liebe flehn, Und dem Drang mich überlassen. Sieh! die armen Ird’schen prassen In des Zephyrs Wehn, In der Sterne Gehn, Dürfen nimmer doch sie fassen. Wie des Sturmes Nahn, Von der Felsenbahn, Unaufhaltsam dumpf zertrümmernd, Steigt aus tiefer Nacht, Allgcwalt’gc Macht, Geister, Lieb‘ und ... Weiterlesen ...

Spielmann streicht die Geigen (Der Spielmann)

Spielmann streicht die Geigen, Die lichtbraunen Haare sich neigen, Trägt einen Säbel an der Seit‘, Trägt ein weites, gefaltet Kleid. «Spielmann, Spielmann, was streichst Du so sehr, Spielmann, was blickst Du so wild umher? Was springt das Blut, was kreist’s in Wogen? Zerreiß’t Dir ja deinen Bogen.» «Was geig‘ ich Mensch! Was brausen Wellen? Daß ... Weiterlesen ...

Sturm

Es braust der Sturm da draussen, In dumpfem Nebeldampf Und Abgeschied’ne hausen, Zu stilln den Seelenkampf. Sie dürfen sich ergiessen, In’s weite, weite All, In Ströme prasselnd fliessen, Vergehn in Sturmes Schall. Mir blizt noch durch die Wangen Ein jugendliches Blut, Und möcht‘ mich dennoch hangen An Sturmeskampf und Fluth. Denn die mir Lieben und ... Weiterlesen ...

Todschmerz

Stürzten nur die Wogen In Riesenfall und Bogen, Mit Allgewalt, Ohn‘ Wiederhalt, Sich meinem Wunsch entgegen Drängten sich auf mich hin Ich würde mich nicht wegen, In kühnem Wagbeginn Alles würd‘ ich wagen, Mit Wind und Welle mich schlagen, Und es siegte der Muth, Die Riesengluth Sie müßten ertrinken, Die sich entgegengethürmt, Sie müßten im ... Weiterlesen ...