Traum

Noch ein Gedanken Dann mag mich umranken Traum und Nacht Bis ich erwacht So dacht‘ ich, als ich sinnend, Des Abends so stille saß, Aus mir selber alles gewinnend, Steine und Welten vergaß Ich dacht‘ ihn tief in der Seele, So rein und ohne Fehle, Dann fielen die Augen zu, Mich umhüllte Todtesruh‘ Und als ... Weiterlesen ...

Trennungsabend I (an Jenny)

Sie schritten vor uns munter In schnelleförderndem Lauf, Die Welten gingen uns unter, Und tauchten sich schöner auf. Wir wollten nimmer eilen Vom freien Himmelsort, Erst Seele und Athem theilen, Dann rissen wir bebend uns fort. Der Sternenhimmel lachte, Doch sahen wir ihn nicht, Denn schöner in uns erwachte Ein ewiges Gluthenlicht. Die Häuser und ... Weiterlesen ...

Trennungsabend II (an Jenny)

Die anderen konnten sich freuen, Nichts als sich freuen nur, Wir konnten nur erneuen Der Seele Liebesschwur. Du gabst mir heimlich leise Dein schön braunlockigtes Haar, Geflochten in Ringesweise So künstlich und wunderbar. Darunter steht geschrieben, In Flammenwindung gebannt, Dein Namen, er tönt wie Lieben, Tönt süß wie aus besserem Land. Nur Engel dürfen ihn ... Weiterlesen ...

Trennungsabend III (an Jenny)

Ich preß‘ die Locke am Morgen Sobald ich aufgewacht, Ich halt‘ sie am Herzen verborgen, In dämmernder Sehnsuchtsnacht. Da ruft sie mir schöne Träume, Aus tiefer Seele empor, Trägt mich in ferne Räume, Die ein Gott Dir zum Sitz‘ erkor. Und sind die Lieder verklungen, Hat der Busen ausgehallt, Dann halt‘ ich sie liebesumschlungen, Und ... Weiterlesen ...

Trennungsabend IV (an Jenny)

Ich gab Dir schwellende Blüthen, Wie neid‘ ich ihr süsses Loos, Daß sie am Busen erglüthen, So seelig lebegroß. Sie dürfen wiederstrahlen Der Göttin vollen Schein, Und in ihren Farben mahlen Sich Seele und Auge Dein. Sie dürfen bei Dir sterben, Dir Zauberbalsam wehn, 0! dürft‘ ich so seelig verderben, In Deinen Armen vergehn! Doch ... Weiterlesen ...

Trennungsabend V (an Jenny)

Es schlugen Zwölf die Glocken, Da hielt ich Dich bebend warm Und wühlt‘ in den braunen Locken Und preßt‘ Dich in meinen Arm. An jener heil’gen Stelle, Da tanzte Geisterschaar, Sie glühte sonnenhelle, So düster die Nacht auch war. Du wandtest zu mir die Augen, Die Liebe großgenährt, Ich durfte da Wollust saugen, Ich sah ... Weiterlesen ...

Trennungsabend VI (an Jenny)

Und nichtig war nicht mein Sinnen Das nach ihm aufgestrebt Das Höchste wollt‘ ich gewinnen Es schaun, wie es glüht und lebt Ich sucht’s im Land der Ideen, In fernen Phantasien, In warmer Lüfte Wehen, In gold’ner Sterne Ziehn. Doch nimmer konnten sie stillen Der Seele heiß Begehr, Wo warme Pulse nicht quillen, Da herrscht ... Weiterlesen ...

Umwandelung

Mein Auge schaut so irre, Die Wange ist so bleich Der Kopf ist mir so wirre, Ein wunderliches Reich Ich wollt‘ in kühnem Wagen Hinsegeln keck in’s Meer, Wo tausend Felsen ragen, Und Fluthen, hohl und leer Ich hielt mich am Gedanken, An seinem Flügelpaar, Und mocht mich Sturm umranken, Ich trozte der Gefahr Ich ... Weiterlesen ...

Vorerinnerung an Jenny.

Jenny! gieb mir Flammenzeichen, Und des Himmels Melodien, So nur kann Dich Sang erreichen, Was ich sing‘, ist nichtig Mühn.

Vorwurf

Durch meiner Lieder Reihen Schwebst Du harmonisch hin Nicht brauch‘ ich sie zu weihen, Von der sie zu mir ziehn. Wie Sehnen und wie Bangen Treibt’s mich in Bild und Wort Zu tragen mein Verlangen An fernen Himmelsort Und Du, die mir bereitet, Das rastlos süsse Wehn, Die’s tief in’s Herz geleitet, Willst Trost mir ... Weiterlesen ...