An Jenny. Sonette.

Jenny! spöttelnd wirst Du wohl mich fragen,
Was mein Lied sich stets: „an Jenny“ nennt,
Da doch alle Pulse Dir nur schlagen,
Alle meine Lieder Dir nur klagen,

Alle Dich an ihrem Busen tragen,
Da doch jede Sylbe dich bekennt,
Jeder Ton für Dich melodisch brennt,
Und kein Hauch sich von der Göttin trennt?

Doch so süß ist mir des Namens Schallen,
Und aus seinen Zügen schlägt so viel,
Und er tönt so voll durch alle Hallen,
Trifft mich, gleich wie fernes Geisterbeben,
Wie ein Goldbesaitet Zytherspiel
Wie ein eigen, zauberhaftes Leben.

II

Sieh! ich könnte tausend Bücher füllen,
Und nur „Jenny“ schrieb ich stets hinein,
Und doch würden sie Gedanken hüllen,
Ew’ge That, unwandelbaren Willen,

Süsse Dichtung, zartes Sehnsuchtsstillen,
Alle Gluth und allen Aetherschein,
Alle Götterlust und Wehmuthspein,
All mein Wissen und mein eigen Sein.

In den Sternen kann ich ihn nur lesen,
Aus dem Zephyr tönt er mir zurück,
Aus der Welle Rauscherfülltem Wesen,
Und ich denk‘ ihn einst in solchen Bann zu schreiben,
Daß Jahrhunderte erschaut sein Blick,
Jenny soll der Liebe Nahme bleiben.