Ein Knabe und ein Mägdlein,
Die hielten sich im Arm
Die preßten sich so bebend
So ungestümm und warm.
Der Knabe sprach:
„ich ziehe In fernes, fernes Land,
Und lasse diese Rosen
Als meiner Liebe Pfand!“
Das Mägdlein steckt verschämet,
An’s warme Herz sie hold
Das Auge war bethränet,
Und funkelte, wie Gold
Dann zogen sie von dannen,
Und sprachen nimmermehr,
Der Knabe stürmt gewaltig,
In Manneskraft und hehr
Die Rose fiel zusammen,
Des Mägdleins Liebe blieb
Doch ward die Wange bleicher
Und ach! das Auge trüb
Die Rose war verwelket,
Das Mägdlein welkte auch,
Und wie ’ne zarte Blüthe
Zerknickt sie Sturmeshauch
Sie ward hinausgetragen,
In’s kühle, kühle Haus,
Der Purpurmund gebleichet,
Und rings umfängt sie Graus.
Und an dem kalten Busen
’ne todte Rose ruht;
Sie war einst aufgegangen
In lichter Jugendgluth
Und auf dem Grabe stehet
Ein kampfgebräunter Mann;
Er scheinet hier gefesselt,
Als wie durch Zauberbann.
Er preßt die kalte Erde,
Er schlägt die hohe Stirn,
Und eine wilde Kugel
Zerschmettert ihm das Hirn.