Auf einen gewissen Kahlkopf

Wie gleich dem Glanzgebornen Blitze, Enlspriiht aus fernem Wolkensitze, Pallas Athene, hehr im Siegesdrang, Aus Zeus´ Gedankenvollem Haupte sprang So ist sie ihm, von Lust durchdrungen, An seinen Kopf hinangesprungen, Und hat er’s in der Tiefe nicht ersiegt So weiß er sicher, daß es auf ihm liegt

Bricht dein strahlendes Auge

Bricht dein strahlendes Auge Entzückt und bebend Wie wallender Saitenton Der gebannt an der Lyra Sinnend geschlummert Empor durch den Schleier Urheiliger Nacht, Dann blitzen von oben Ewige Sterne Liebend hinein Du versinkest bebend Es klopft Dein Busen Du schaust unendliche Ewige Welten, üher Dir, unter Dir, unerfaßbar, unendbar Schwebend im Reihentanz Rastloser Ewigkeit Und ... Weiterlesen ...

Das bleiche Mädchen (Ballade)

Das Mägdlein sizt da so bleich, So still und verschlossen Die Seele, engelweich Ist trüb und verdrossen. Da lacht kein Strahl hinein, Da treiben die Wogen Da spielen Liebe und Pein, Die sich wechselnd betrogen Sie war so fromm, so mild, Dem Himmel ergeben, Der Unschuld seeliges Bild, Das Grazien weben. Da kam ein Ritter ... Weiterlesen ...

Das Gespenst (Ballade)

Da oben steht ein Schloß, Da oben in dem Thal, Uralter Zeit Genoß, Erglänzt’s im Sonnenstrahl. Es blickt so still verlassen, Herab vom hohen Sitz, Kann nicht den Wechsel fassen, Und nicht Vernichtungsblitz. Und in ihm wohnt ein Greis, In langem Silberhaar Der lebt in ew’gem Gleis, So still und wunderbar. Und vor ihm liegen ... Weiterlesen ...

Das Gift

Honig prangt an Deinen Händen Und ich küßt‘ ihn rasch hinweg Mir die Seele zu entwenden Waren viel Dämonen reg Ach! das süsse Gift drang weiter, In die volle Brust zu ziehn Und das Auge sonst so heiter, Mußte Schwermuth nun umfliehn Hast Du mir das Gift gegeben, Süsse, holde Zauberin, So nimm ganz mir ... Weiterlesen ...

Der Knabe und das Mägdlein (Ballade)

Ein Knabe und ein Mägdlein, Die hielten sich im Arm Die preßten sich so bebend So ungestümm und warm. Der Knabe sprach: „ich ziehe In fernes, fernes Land, Und lasse diese Rosen Als meiner Liebe Pfand!“ Das Mägdlein steckt verschämet, An’s warme Herz sie hold Das Auge war bethränet, Und funkelte, wie Gold Dann zogen ... Weiterlesen ...

Der Lampe Licht

Als ich müd‘ und hingesunken Auf das Lager schlummernd fiel Tief in Ahnungsgluth ertrunken In dem Herzen krankes Spiel Lispelt leise noch die Lippe Meiner kleinen Lampe zu: „Schaust ja, wie ein Geistgerippe, Bring‘ die arme Seel‘ zur Ruh!“ Und mit einem leisen Hauche, Löscht‘ ich schnell die Flamme aus, Sie entstieg in dünnem Rauche, ... Weiterlesen ...

Der Sirenen Sang (Ballade)

Die Welle rauscht gelinde, Und spielet mit dem Winde, Und hüpfet hoch hinauf; Und tief aus ihnen heben Sirenen sich und schweben In schöngeformtem Lauf. Sie schlagen ihre Leier In hehrer Himmelsfeier, In süssen Melodien; Sie wissen alle Ferne, Die Erde und die Sterne In ihren Sang zu ziehn. Er faßt so tief und selten, ... Weiterlesen ...

Der Wilden Brautgesang (Ballade)

Sie tritt aus Schilf und Röhren Im lockig schwarzen Haar: „Mir soll nicht mehr gehören, Was stets mein eigen war.“ „Ich lauschte hier den Wellen Dem hohen Wasserfall, Und schlürpft‘ aus seinen Quellen Und bebt‘ vor seinem Schall.“ „Hier floh auf Fels und Stegen Vor mir das Reh, so schlank, Bis es dem Pfeil erlegen, ... Weiterlesen ...

Des Sängers Christabend. Romanze.

Es sitzt an Ufers Wellen, Die spielend glühn und schwellen Ein Sänger stumm versenkt Er scheinet tief zu sinnen Er blicket weit von hinnen, Und fern sein Busen denkt. „Wie ihr, ihr raschen Wogen, Im Drange fortgezogen, In wechselvoller Fluth, So mußten süsse Zeiten Im Strome weitergleiten, So schwand die Jugendgluth.“ „Für mich seid ihr ... Weiterlesen ...