An Jenny (Sonette)

Jenny! Ist das hohe Gut mein eigen, Süsses Seelenwesen, liebst Du mich? Ha! Dein Geisterbusen hebet sich, Und die zarten Purpurlippen schweigen! Sollte sich der Himmel niederneigen, Der schon längst aus meiner Seele wich, Weggescheucht von Geistern fürchterlich; Und in Dir sein schönstes Kleinod reichen? Fieberisch verwirrte Traumgestalten, In der Nächte Dunkel eingehüllt, Wußten sich … Weiterlesen …

Glöckner´s Turmlied

Es wanket, es bebet, Der Thurm, der Thurm, In Gewitter und Sturm Der Staub, er hebet, Sich prasselnd empor Und umhüllt mit Schauer Die Kuppel und Mauer In dunkelem Flor. Ha! Häuser erzittern, Die Seele graut, Das Auge schaut, Und weint vor den Splittern, Die losgeprallt, Nach Freiheit ringen Und dumpf erklingen, Daß es weithin … Weiterlesen …

Meine Welt

Welten können nicht mein Sehnen stillen, Keines Gottes Zaubermacht, Höher als sie alle ist mein Willen, Der im Busen stürmisch wacht Zög‘ ich in mich aller Sterne Glühen, Aller Sonnen Licht und Strahl, Nicht belohnt fühlt‘ ich mein kühnes Mühen, Nicht gestillt der Wünsche Zahl Hin! in ungemeß’nem Kampf und Streiten, Wie ein ferner Talisman, … Weiterlesen …

Die zwei Sterne (Rätsel)

Es wohnen weit in Himmelsferne Zwei goldumstrahlte, süsse Sterne Die ewig voneinanderfliehn Die ewig sich entgegenziehn Sie strecken aus die lichten Schwingen, Damit sie einst zusammenklingen, Und dennoch ziehn sie weg die Hand, Sobald verknüpft erscheint ihr Band. Kannst, Jenny, Du die Sterne nennen? Doch will ich treulich Dir bekennen, Wir sind wohl nicht damit … Weiterlesen …

Lied an die Sterne

Es tanzen eure Reigen In Schimmer und in Strahl Und eure Bilder steigen Und schwellen ohne Zahl Hier bricht die schönste Seele, Hier springt das vollste Herz, Und gleich ’nem Goldjuwele Umfaßt es Todtesschmerz. Es hebt zu euch die Augen, Mit dunkler Allgewalt, Und will da Hoffnung saugen Und Ewigkeitsgehalt. Doch ach! ihr glüht nur … Weiterlesen …

Das Gift

Honig prangt an Deinen Händen Und ich küßt‘ ihn rasch hinweg Mir die Seele zu entwenden Waren viel Dämonen reg Ach! das süsse Gift drang weiter, In die volle Brust zu ziehn Und das Auge sonst so heiter, Mußte Schwermuth nun umfliehn Hast Du mir das Gift gegeben, Süsse, holde Zauberin, So nimm ganz mir … Weiterlesen …

An Jenny

Flieht ihr leeren Luftgestalten, Und du trüber Schmerzenssang Sinkt in Fluthen, in die Kalten, Treibt im wilden Sturmesdrang. Denn Gewißheit darf ich pressen, An die trunken volle Brust! Zweifel! stürzet in Vergessen, schwing dich auf o Götterlust Seht ihr’s! flammengroß geschrieben, Hört ihr Aeolssaitenton? Sie, die Göttin darf ich lieben, Gegenliebe wird zum Lohn! Ha! … Weiterlesen …

Die Zauberin (an Jenny)

Es liegt in meiner Seele, Gleich goldenem Juweele Ein reines Götterbild; Für ewig ihm entbrennen, Es lieben und es kennen In einem Hauche quillt. Kein Mißlaut darf sich gatten, In Licht muß selbst der Schatten Entzückt zusammenfliehn Des Antlitz Linienwellen In sanften Gluthen schwellen Zu ew’gen Harmonien Der Himmel scheint gezogen Aus blauen Wolkenwogen In … Weiterlesen …

Sonette an Jenny

Herrin! wolle mich nicht hassen, Muß ich Gluth gestehn, Muß ich Liebe flehn, Und dem Drang mich überlassen. Sieh! die armen Ird’schen prassen In des Zephyrs Wehn, In der Sterne Gehn, Dürfen nimmer doch sie fassen. Wie des Sturmes Nahn, Von der Felsenbahn, Unaufhaltsam dumpf zertrümmernd, Steigt aus tiefer Nacht, Allgcwalt’gc Macht, Geister, Lieb‘ und … Weiterlesen …