An Jenny (Sonette)

Ich weiß, in süßem Wähnen, Dein voller Götterbusen bebt; Und kaum verbirgst Du Thränen; Und allzutiefes Sehnen Muß sich auf Schmerzen lehnen. Und jeder feinste Nerv erbebt. Und jedes warme Hauchen strebt, Bis es zum Himmel glühend schwebt Und niemand kann erfassen Die tiefdämonische Gewalt, Die Geister, die Dich fassen, Die, wie aus fernen Reichen, … Weiterlesen …

An Jenny. Sonette.

Jenny! spöttelnd wirst Du wohl mich fragen, Was mein Lied sich stets: „an Jenny“ nennt, Da doch alle Pulse Dir nur schlagen, Alle meine Lieder Dir nur klagen, Alle Dich an ihrem Busen tragen, Da doch jede Sylbe dich bekennt, Jeder Ton für Dich melodisch brennt, Und kein Hauch sich von der Göttin trennt? Doch … Weiterlesen …

Umwandelung

Mein Auge schaut so irre, Die Wange ist so bleich Der Kopf ist mir so wirre, Ein wunderliches Reich Ich wollt‘ in kühnem Wagen Hinsegeln keck in’s Meer, Wo tausend Felsen ragen, Und Fluthen, hohl und leer Ich hielt mich am Gedanken, An seinem Flügelpaar, Und mocht mich Sturm umranken, Ich trozte der Gefahr Ich … Weiterlesen …

Lied eines Schiffer’s auf der See.

„Ihr möget spielen, ihr möget schlagen Und hüpfen um meinen Kahn Ihr müßt ihn zum Ziele tragen Ihr seid mir unterthan.“ „Und gleich ’nem schnellenden Pfeile, So flieh ich durch’s Wasserland, Und trotz, der stürmischen Eile Entflieht nur nicht Ufersrand.“ „Da warten sie. alle, die Lieben, Bis der Kühne heimgekehrt, Den Wind und Welle so … Weiterlesen …

Traum

Noch ein Gedanken Dann mag mich umranken Traum und Nacht Bis ich erwacht So dacht‘ ich, als ich sinnend, Des Abends so stille saß, Aus mir selber alles gewinnend, Steine und Welten vergaß Ich dacht‘ ihn tief in der Seele, So rein und ohne Fehle, Dann fielen die Augen zu, Mich umhüllte Todtesruh‘ Und als … Weiterlesen …

Das Gespenst (Ballade)

Da oben steht ein Schloß, Da oben in dem Thal, Uralter Zeit Genoß, Erglänzt’s im Sonnenstrahl. Es blickt so still verlassen, Herab vom hohen Sitz, Kann nicht den Wechsel fassen, Und nicht Vernichtungsblitz. Und in ihm wohnt ein Greis, In langem Silberhaar Der lebt in ew’gem Gleis, So still und wunderbar. Und vor ihm liegen … Weiterlesen …

Mein Streben

So vieles ist geschrieben, Geheimnißvoll und tief Wie Leben aufgetrieben Aus Nacht, wo’s bange schlief. So viele Flammen zeigen Enthüllt das weite All, Wie sich die Sterne reigen, Wie schafft des Lebens Schall. Und ich will’s nimmer lesen, Verzichte gern darauf, Will nicht darin genesen, Laß Sternen ihren Lauf. Ich will nur wenig Worte, Dahin … Weiterlesen …

Klage

So muß ich nichtig ringen Im heissen Seelenstreit Zu Dir hinanzudringen Von Fesseln kühn befreit Mir wird kein Liebeszeigen Kein einzig, gütig Wort Und Deine Lippen schweigen, Und meine Gluth brennt fort Bis sie im Nichts verrauchet So unbefriedigt leer, Bis ich den Geist verhauchet Der einst so Liebehehr. Und meiner Seele Zweige, Sie streben … Weiterlesen …

Abendstunde

Die Lampe brennt so stille, Und wirft mir milden Schein Sie scheint mit mir zu klagen, Als kennt‘ sie meine Pein Sie sieht mich stets so einsam, In meine Brust versenkt Wenn tiefe Geistgestalten Die Phantasie erdenkt Sie scheinet selbst zu ahnen, Daß ihr armflackernd Licht Vor einer Gluth versinket, Die aus dem Busen bricht. … Weiterlesen …

Der Lampe Licht

Als ich müd‘ und hingesunken Auf das Lager schlummernd fiel Tief in Ahnungsgluth ertrunken In dem Herzen krankes Spiel Lispelt leise noch die Lippe Meiner kleinen Lampe zu: „Schaust ja, wie ein Geistgerippe, Bring‘ die arme Seel‘ zur Ruh!“ Und mit einem leisen Hauche, Löscht‘ ich schnell die Flamme aus, Sie entstieg in dünnem Rauche, … Weiterlesen …