Die beiden Harfensängerinnen (Ballade)

„Was treibt dich her zu diesem Schlosse, Zu hauchen tiefen Gluthgesang? Weilt dir daselbst ein Liebgenosse, Zieht er dich her im Seelendrang?“ „Kennst Du ihn, der seelenvoll hier wohnet, Fragst mich, ob ich ihm entbrannt? Hat sein Anblick Ird’sche je belohnet, Die die Sehnsucht hergesandt?“ „Nimmer hab‘ ich ihn im Glanz geschauet Doch der Edelsteine … Weiterlesen …

Sehnsucht (An Jenny)

Einen Harfenspieler seh ich ziehen Leicht mit hoffnungsvollem Sinn Dürft‘ ich weiter, weiter mit ihm fliehen Zu dem kleinen Thale hin Wo die Felsen hoch sich kuppen In der Wolken fernen Sitz Drunter lagern dichte Nebelgruppen Um sie spielet Sturm und Blitz Führt der Wanderstab zu deinem Fenster, Stimmt‘ ich meine Leier tief, Scheuchte von … Weiterlesen …

Seelenmusik (An Jenny)

Manchmal hör’s ich in der Seele klingen Wie in Zauberwort und Spiel, Möcht‘ die heissen Töne gern umschlingen Und ich bat sie oft und viel: „Wollt ihr Holden nicht bei mir verweilen Hört ihr nicht in meine Brust? Warum denn so stürmisch von mir eilen, Gönnt mir doch die süsse Lust!“ „Seht! aus euch will … Weiterlesen …

Harmonie (An Jenny)

Kennst Du das süsse Zauberbild Wo Seelen in einander fliessen In einem Hauche sich ergiessen Melodisch voll und freundlich mild? Sie glühen auf in einer Purpurrose, Und bergen sich verschämt in weichen Moose. Und walle weit durch Flur und Land, Und walle weit durch Flur und Land Das Zauberbild wirst Du nicht finden, Kein Talisman … Weiterlesen …

Alboin und Rosemunde (Romanze)

Alboin, der kühne Streiter Taumelt wild sein rasches Roß Freudig übt der stolze Reiter Sich in Bogen und Geschoß Und es folget der Vasallen Kampfgeübtes wacker Heer Und die Mauern und die Hallen Alle stehen stumm und leer Alle treibt es zu gewinnen Beute sich und Sieg und Ruhm, Und in kühnem Wagbeginnen Sammelt sich … Weiterlesen …

Kleines Büchlein du darfst eilen

Kleines Büchlein, du darfst eilen Hin zum frohen Siegersitz, Und ich kann den Weg nicht theilen, Denn mich traf des Jovis Blitz. Geh! in dürftigen Gewanden, Trag‘ des Herren Trauerkleid, Schmucklos, wie es ziemt Verbannten, Wie’s gebeut der Sturm der Zeit. Purpur’n soll kein Schleier prangen, Um dich in Violenblut, Sehnsucht ach! und leer Verlangen … Weiterlesen …

Wasser rauscht so seltsam dort

Wasser rauscht so seltsam dort, Kreist sich in Wellen fort, Glaubt wohl! es fühle nicht, Wie sich die Woge bricht, Kalt sei’s im Herzen, kalt in dem Sinn, Rausche nur, rausche nur hin Doch in den Wellen, im Abgrund heiß, Sizt gar ein alternder Greis, Tanzt auf, tanzt ab, wenn der Mond sich zeigt, Wenn … Weiterlesen …

Zieht sie krampfhaft an’s Herz

Zieht sie krampfhaft an’s Herz, Schaut so dunkel in’s Auge: „Viel Lieb‘ brennt dich Schmerz, Bebst, bebst meinem Hauche?“ „Hast getrunken die Seele, Mein, mein deine Gluth, Glänz‘ meine Juweele, Glänz‘, glänz‘ Jugendblut!“ „Holder schaust so bleich, Sprichst so wunderselten, Sieh‘, wie Sangesreich Ziehn am Himmel Welten!“ „Ziehn, ziehn, Liebchen, ziehen, Sprühn Sterne, sprühn, Hinauf, … Weiterlesen …

Was seufzt die Brust, was glüht der Blick

„Was seufzt die Brust, was glüht der Blick, Was brennen all‘ die Venen, Als drückt‘ dich Nacht, als peitscht‘ Geschick, Hinab in Sturm Dein Sehnen?“ „Zeig‘ mir das Aug‘, wie Glockenklang, Gefaßt in Regenbogen, Wo’s strömt wie Gluth, wo perlt Gesang, Wo Stern‘ herüberwogen!“ „Mir träumt‘ davon, mir träumt‘ so schwer, Kannst nimmer wohl es … Weiterlesen …

Es zieht gar seltsam sein Ohr entlang

Es zieht gar seltsam sein Ohr entlang, Wie Harfenlust, wie Saitenklang. Ruft wach den Sängermeister; „Wie klopft die Brust so hoch, so bang, Was schallt herüber für Gesang, Als klagten Stern‘ und Geister?“ Er rafft sich auf, er springt empor, Streckt aus sein Haupt in Schattenflor, Da sieht er’s golden streifen; „Folg‘ Sänger, Stufen auf … Weiterlesen …