So vieles ist geschrieben, Geheimnißvoll und tief Wie Leben aufgetrieben Aus Nacht, wo’s bange schlief. So viele Flammen zeigen Enthüllt das weite All, Wie sich die Sterne reigen, Wie schafft des Lebens Schall. Und ich will’s nimmer lesen, Verzichte gern darauf, Will nicht darin genesen, Laß Sternen ihren Lauf. Ich will nur wenig Worte, Dahin ... Weiterlesen ...
Welten können nicht mein Sehnen stillen, Keines Gottes Zaubermacht, Höher als sie alle ist mein Willen, Der im Busen stürmisch wacht Zög‘ ich in mich aller Sterne Glühen, Aller Sonnen Licht und Strahl, Nicht belohnt fühlt‘ ich mein kühnes Mühen, Nicht gestillt der Wünsche Zahl Hin! in ungemeß’nem Kampf und Streiten, Wie ein ferner Talisman, ... Weiterlesen ...
Als ich diese stolzen Hallen Schaute und der Häuser Riesenlast Und der Menschen stürmisch Wallen Und die unruhvolle Fieberhast Fühlte ich der Pulse Schlagen, Und der Seele stolze Riesengluth Sollen dich die Wellen tragen hin in Leben und in Meeresfluth? Soll ich staunen vor den Massen, Die zum Himmel keck sich aufgethürmt? Soll mich dieses ... Weiterlesen ...
Preßt sie krampfhaft an’s Herz, Schaut so dunkel in’s Auge: «Viellieb, brennt Dich Schmerz, Bebst, bebst meinem Hauche!» «Hast getrunken die Seele Mein! mein, Deine Gluth! Glänz‘, meine Juwele, Glänz‘, glänz‘ Jugendblut!» «Holder, schaust so bleich, Sprichst so wunderselten, Sieh‘, wie sangesreich Zieh’n am Himmel Welten!» «Ziehen, Liebchen, ziehen, Glüh’n Sterne, glüh’n! Hinauf! hinauf dann ... Weiterlesen ...
OULANEM. Deutscher Reisender LUCINDO. Sein Begleiter PERTINI. Bürger einer Gebirgsstadt in Italien ALWANDER. Bürger derselben Stadt. BEATRICE. Seine Pflegtochter WIERIN PORTO. Ein Mönch Die Scene spielt in und vor dem Hause Pertini’s, Alwander’s und auf dem Gebirge. ERSTER AKT. Eine Gebirgsstadt. ERSTE SCENE. Strasse. OULANEM, LUCINDO, PERTINI vor seinem Hause. PERTINI. Ihr Herrn, die ganze ... Weiterlesen ...
Phantasiegebilde – Sonette an Jenny
Komm! wir wolln in ferne Lande Süsse Zauberin, Weithinwegzuziehn, Festgeknüpft von ew’gem Bande Wo in reinem Aetherbrande Alle Lüfte glühn, Und die Felsen sprühn, Wie verklärte Lichtgewande. Und wir stehn da, tiefversunken, Und von Deiner Nähe trunken In der Liebe Pein, Schwellen wonnig die Gefilde Buhlt der Aetherschein m das magische Gebilde II Gluthvoll in ... Weiterlesen ...
Da oben auf dem Pulte, Da steht ein Genius, Ihn tragen zarte Flügel, Er weiht mit Geist und Gruß Sein Antlitz ist verkläret, Er hebt den vollen Arm, Sein Auge scheint zu lächeln, Als fühlt er lebewarm. Und sitz‘ ich ganz alleine, So ist er mein Gesell, Und schaut auf mich so milde Herab vom ... Weiterlesen ...
Ewig muß der Sänger lieben, Ewig glühend, ewig fest, Bis die Fluth ihn weggetrieben, Bis der Odem ihn verläßt Was er einmal festumschlungen, In des Herzens tiefem Ort, Was die Seele ihm durchdrungen, Ewig brennt’s im Geiste fort. Und er sucht’s in allen Räumen, Prägt’s in allen Formen aus, Sucht’s in tiefen Ahnungsträumen, Sucht’s im ... Weiterlesen ...
Schiller meint er sei leidlich gewesen
Schiller, meint er, sei leidlich gewesen Hätt‘ er nur mehr in der Bibel gelesen Seine Glocke sei gar ein trefflich Gedicht Enthielt es nur noch die Auferstehungsgeschicht Und wie auf einem Eselein Christus zog in die Stadt hinein Auch sollt‘ er dem Wallnstein hinzu noch fügen Von Davids Sieg und Philisterzügen Göthe sei für Frauen ... Weiterlesen ...
So nimm sie hin, die Lieder alle Die Liebe Dir zu Füssen legt, Wo frei in vollem Lyraschalle Der Seele Gluth sich hinbewegt 0! wenn von ihrem Widerhalle Dein Busen sehnend aufgeregt Dein Puls in rasch’rem Lauf und Falle An’s hehre Herz gewaltig schlägt Dann tönt’s zu mir aus jenen Weiten, Wo leicht Dich trägt ... Weiterlesen ...