Die zwei Himmel (An Jenny)

Auf der Reise nach Berlin im Wagen Die Berge ziehen, Die Wälder fliehen Weg von dem sehnenden Blick, Sie lassen keine Spur zurück Und kaum ist ihre Pracht entglommen, Und himmelwärts ragt kaum ihr Bau Da hat ein Gott sie weggenommen In bunter Wechselschau Vergebens suchen wir ihr Bild zu halten Uns ziehen fort die ... Weiterlesen ...

Die zwei Sterne (Rätsel)

Es wohnen weit in Himmelsferne Zwei goldumstrahlte, süsse Sterne Die ewig voneinanderfliehn Die ewig sich entgegenziehn Sie strecken aus die lichten Schwingen, Damit sie einst zusammenklingen, Und dennoch ziehn sie weg die Hand, Sobald verknüpft erscheint ihr Band. Kannst, Jenny, Du die Sterne nennen? Doch will ich treulich Dir bekennen, Wir sind wohl nicht damit ... Weiterlesen ...

Empfindungen

Nimmer kann ich ruhig treiben Was die Seele stark erfaßt Nimmer still behaglich bleiben, Und ich stürme ohne Rast And’re mögen nur sich freuen, Wenn’s so recht zufrieden geht, Mögen Glückwunsch sich erneuen, Beten nur ihr Dankgebet. Mich umwogt ein ewig Drängen, Ew’ges Brausen, ew’ge Gluth, Kann sich nicht in’s Leben zwängen, Will nicht ziehn ... Weiterlesen ...

Es tanzt eine Frau im Mondenschein

Es tanzt ’ne Frau im Mondesschein, Die glänzt gar weit in die Nacht hinein, Ihr Kleid, das wallt, ihr Aug‘, das blizt, Wie wenn Demant an Felsen sitzt. „Blau Meer, komm‘ hergegangen, Laß dich holdsüß umfangen, Kränz‘ mir das Haupt mit Weiden, Mußt schön grünblau mich kleiden!“ „Ich bring‘ zart Gold und roth Gestein, Drin ... Weiterlesen ...

Es zieht gar seltsam sein Ohr entlang

Es zieht gar seltsam sein Ohr entlang, Wie Harfenlust, wie Saitenklang. Ruft wach den Sängermeister; „Wie klopft die Brust so hoch, so bang, Was schallt herüber für Gesang, Als klagten Stern‘ und Geister?“ Er rafft sich auf, er springt empor, Streckt aus sein Haupt in Schattenflor, Da sieht er’s golden streifen; „Folg‘ Sänger, Stufen auf ... Weiterlesen ...

Ferne zog auf lichten Wellen

Ferne zog auf lichten Wellen Unerschaff’ner Schöpfergeist, Welten wogen, Leben quellen, Ewigkeit sein Auge kreist. Seiner Blicke Allbeseelend Walten Brennt sich magisch fester in Gestalten. Räume beben, Zeiten wallen, Betend um sein Antlitz hin, Fluthen branden, Sphären schallen, Und die gold’nen Sterne ziehn. Segnend winkt sein „aterhaupt Gewährung, Liebend zieht sich um das All Verklärung. ... Weiterlesen ...

Freudig wogten rings die Reihen

Freudig wogten rings die Reihen, Leben schien mit Lust vermählt Und dem Glücke sich zu weihen, Hielt sich jeder auserwählt. Höher blitzt das Roth der Wangen Rascher flicht des Herzens Lauf Und ein seliges Verlangen Trägt zu Himmeln kühn hinauf Bruderkuß und Herzenseinung Schliesset alle in den Kreis Nicht mehr trennen Stand und Meinung, Liebe ... Weiterlesen ...

Glöckner´s Turmlied

Es wanket, es bebet, Der Thurm, der Thurm, In Gewitter und Sturm Der Staub, er hebet, Sich prasselnd empor Und umhüllt mit Schauer Die Kuppel und Mauer In dunkelem Flor. Ha! Häuser erzittern, Die Seele graut, Das Auge schaut, Und weint vor den Splittern, Die losgeprallt, Nach Freiheit ringen Und dumpf erklingen, Daß es weithin ... Weiterlesen ...

Gnomenlied

Wir pochen, wir hämmern, Im Morgen und Dämmern, Mit Kunst und Macht; Und ziehen geschäftig, Betriebsam und kräftig Die Werke der Nacht. Ihr Elfen mögt prangen Mit Wind und Verlangen, Ihr kennt nicht das Land, Das tiefverschlossen Glanzübergossen Vor allem stand Hier schwellen die Räume Wie schimmernde Träume, Von Edelgestein; Hier lodert’s von Blitzen, Die ... Weiterlesen ...

Harmonie (An Jenny)

Kennst Du das süsse Zauberbild Wo Seelen in einander fliessen In einem Hauche sich ergiessen Melodisch voll und freundlich mild? Sie glühen auf in einer Purpurrose, Und bergen sich verschämt in weichen Moose. Und walle weit durch Flur und Land, Und walle weit durch Flur und Land Das Zauberbild wirst Du nicht finden, Kein Talisman ... Weiterlesen ...